Thema:
- Kann eine Motorsteuerung mit einer Versorgungsspannung betrieben werden, die höher als die "Nennspannung" des Motors ist?
- Besteht die Gefahr, dass die Motorwicklung beschädigt wird, wenn eine Spannung, höher als die "Nennspannung" des Motors, angelegt wird?
Lösung:
Die "Nennspannung" des Motors hat keine Bedeutung für die Spannung, die an die Motorwicklung oder an die Motorsteuerung angelegt werden kann.
Die Bedeutung der "Nennspannung" finden Sie unter "Erläuterungen zur maxon-Terminologie EC-Motor" bzw. "Erläuterung der maxon-Terminologie DC-Motor" des maxon-Katalogs (-> http://epaper.maxongroup.ch), z.B. maxon-Katalog 2022/2023 auf Seite 86, 90 oder Seite 186:
Allgemeine Hinweise:
- Der Regler passt die Motorspannung entsprechend der Soll-Drehzahl an und regelt den Motorstrom entsprechend dem geforderten Motordrehmoment, um einer Position bzw. einem Drehzahlbefehl bzw. Profil zu folgen. Ein Motorcontroller fungiert als Stromrichter, siehe auch in diesem verlinkten Support-Center-Dokument:
-> Motorsteuerung: Eingangsstrom, Motorstrom, Leistungswandler -
Eine Versorgungsspannung von 24 VDC oder 48 VDC oder sogar 70VDC im Falle von ESCON- oder EPOS-Motorsteuerungen mit höherer Versorgungsspannung wird einen Motor, der für eine niedrigere "Nennspannung" spezifiziert ist, nicht beschädigen.
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Wir empfehlen die Wahl eines Reglers mit einem Dauerabgangsstrom, der ungefähr zum "Nennstrom" des Motors passt. Die Versorgungsspannung des Reglers ist weniger wichtig. Wählen Sie keine zu stark überdimensionierte Leistungsstufe in Bezug auf den Nennstrom der Leistungsstufe im Vergleich zum "Nennstrom" des Motors.
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Achten Sie darauf, dass die Versorgungsspannung des Reglers ausreicht, um die erforderliche Drehzahl zu erreichen.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im folgenden verlinkten Support-Center-Dokument:
-> Welche Versorgungsspannung ist bei einer Steuerung erforderlich?Die Versorgungsspannung der Steuerung muss höher sein als die "Nennspannung" des angegebenen Motors, wenn Sie die "Nenndrehzahl" des Motors erreichen möchten (aufgrund einer gewissen Motordatentoleranz und eines Spannungsabfalls durch die Steuerung).
Schlussfolgerung:
Meistens wird eine Versorgungsspannung von 24 V oder 48 V für die Steuerung verwendet, da dies auch die Nennspannung der meisten industriellen Netzteile ist. Die Versorgungsspannung des Reglers muss hoch genug sein, um die erforderliche Motordrehzahl zu erreichen. Keine Angst, die Steuerung sorgt dafür, dass der Motor nicht beschädigt wird.
Hinweis zum DC-Motor und zur direkten Versorgung:
Ein DC-Motor kann auch über eine Versorgungsspannung betrieben werden, die direkt mit dem +/- Kabel des Motors verbunden ist (ohne Steuerung dazwischen). In diesem Fall muss sichergestellt werden, dass die Spannung nicht zu einer Motordrehzahl (= ca. 'Versorgungsspannung' x 'Drehzahlkonstante') führt, welche die "Grenzdrehzahl" des Motors überschreitet.
Wird die "Grenzdrehzahl" überschritten, wird die Lebensdauer des Motors reduziert. Bei viel zu hohen Drehzahlen kann der Motor auch beschädigt werden (z.B. durch ein Lager- oder Wicklungsschaden).
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