Thema:
- Warum nimmt das Massenträgheitsmoment bei Getrieben mit der Stufenzahl ab?
Lösung:
Trägheitsmoment des Getriebes
Das Trägheitsmoment des Getriebes ist definiert als jenes Massenträgheitsmoment, das der Motor "sieht". Das bedeutet, bei Beschleunigungen muss der Motor folgende Trägheitsmomente antreiben:
- das eigene Rotor-Trägheitsmoment (inklusive Ritzel)
- das auf die Motorachse transformierte Last-Trägheitsmoment
- das Getriebe-Trägheitsmoment
Last-Trägheitsmomente
Last-Trägheitsmomente werden mit dem Quadrat der Getriebe-Untersetzung verkleinert. Bei einer Getriebe-Untersetzung von 10:1, "sieht" der Motor somit ein "Last-Trägheitsmoment", das hundert mal kleiner ist. Diese Untersetzungsregel für Trägheitsmomente muss man auch bei der Berechnung des Getriebe-Trägheitsmoments anwenden.
- Der Motor sieht das volle Trägheitsmoment der Eingangsstufe.
- Das Trägheitsmoment der nächsten Stufe ist schon um das Quadrat der Untersetzung einer Stufe (typisch 3-5:1) verkleinert (typisch 9 bis 25 mal).
- Somit vergrössert jede weitere Stufe das Getriebe-Trägheitsmoment nur noch marginal.
- Meist hat die Abgangsstufe des Getriebes ein deutlich höheres Trägheitsmoment als die anderen Stufen.
- Beim einstufigen Getriebe sieht der Motor nur die einfach untersetzte Abgangsstufe.
- Mit steigender Stufenzahl wird das hohe Trägheitsmoment der Abgangsstufe immer stärker verkleinert. Die anderen Stufen mit viel kleineren Trägheitsmomenten können diese Abnahme nicht ausgleichen.
- Der Motor sieht somit ein mit steigender Stufenzahl abnehmendes Trägheitsmoment.
Modellrechnung
- Massenträgheit pro Stufe: 5 gcm2
- Massenträgheit der Abgangsstufe: 10 gcm2
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