Thema:
Wie hoch ist der Wirkungsgrad in einem Getriebe im Blockierungsfall?
Lösung:
Eigentlich ist der Begriff Wirkungsgrad bei Blockade falsch. Wirkungsgrad gibt das Verhältnis von Leistungen an. Im Stillstand (Drehzahl = 0) ist die Leistung aber ebenfalls null, sowohl am Eingang wie auch am Abgang.
Worum es hier geht ist das Verhältnis der Drehmomente:
Im Prinzip ist im Blockierungsfall eine statische Kraftübertragung über Hebel vorhanden. Wenn dann fälschlicherweise angenommen wird, dass in einem solchen Fall keine Reibung vorhanden ist, könnte ein Wirkungsgrad von scheinbar 100 % zur Berechnung des Abgabemoments verwendet werden. Dies ist jedoch eine stark vereinfachte Theorie, nach der das volle Motordrehmoment Mmot multipliziert mit der Untersetzung des Getriebes i am Getriebeausgang (Drehmoment ML) verfügbar ist:
ML = Mmot * i * η = Mmot * i * 1.
Leider wird bei einem angenommenen Wirkungsgrad von 100% (wie in der obigen Formel) die vorhandene interne Haftreibung im Stillstand bei Blockade nicht berücksichtigt. Der Wert des Haftreibung ist aber schwer zu quantifizieren.
Faustregel:
Basierend auf Messungen kann als Faustregel aus der Praxis angegeben werden, dass der spezifizierte maximale Getriebewirkungsgrad auch für die Berechnung des Drehmoments an der Getriebeabgangswelle bei blockiertem Zustand verwendet werden sollte.
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